Es gibt Dinge, die sind nur schwer umzusetzen. Zumeist sind es die Dinge, die mit großen Entscheidungen bezüglich der eigenen Zukunft verbunden sind. Dazu zählen ein möglicher Wechsel des Arbeitgebers.

Letzte Woche begab ich mich auf die Suche nach einem besseren Nebenjob, um das Gehalt ein wenig aufzupäppeln. Zwei Tage Aldi putzen, (welches regulär von MO-SA stattgefunden hätte) fanden für 250€ nicht wirklich anklang. Denn die Bezahlung war pauschal, egal, wie groß der Aldi auch sein mochte. 75min Zeit für Zwei waren vorgegeben. Nicht machbar, wenn man seinen Job richtig machen wollte.

Da sich nichts (gescheites) fand, was sich mit meinen Aikido Trainingszeiten vereinbaren ließ, nahm ich für die Suche statt „Nebenjob/Aushilfe“, mal „Arbeitsplatz“. Mehr gelangweilt als gezielt, fand ich einen Eintrag, der meinen Puls schneller beschleunigen ließ, als ein 12 Zylinder einen Opel Corsa, schrieb ich meine Bewerbung noch grob zur selben Stunde. Es müsste gegen halb zwölf am Abend gewesen sein. Am Folgetag kam der Lebenslauf dazu, sowie ein paar Links von Anleitungen auf der Pug.org Seite und die obligatorischen Zeugnisse.

Per Mail gingen die in LaTeX erstellten PDF Dokumente am selben Tag raus.

Das war am Dienstag letzte Woche. Am Abend erhielt ich den Anruf. Es wurde ein bisschen Smalltalk behandelt, was man sich so wünsche, Stärken/Schwächen etc. pp.

Die Firma (die ich hier noch unbenannt wissen möchte), sucht speziell im Sicherheitsbereich frisches Blut. Da meine Kenntnisse in diesem Themenbereich noch stark zu wünschen übriglassen, und ob mich dieses Thema auch genügend interessiert, ist es für beide Seiten mit einer ungewissen Zukunft verbunden.

Ich habe nun rund eine Woche benötigt, um meinem jetzigen Chef, und auch Freund, dies zu beichten. Noch steht nichts fest. Doch in dieser einen Woche habe ich mich mit diesem neuen, ungewohnten, Gedanken befasst und innerlich beschlossen, diesen Schritt zu wagen, sofern der noch unerschlossene Weg sich mir öffnet.

Es ist an der Zeit, sich seiner selbst erneut bewußt zu werden, neue Wege zu beschreiten und seinen Horizont zu erweitern. Dieser Schritt wäre einer der Größten, seit der Enscheidung, eine neue Lehre zu beginnen.

Mit zunehmenden Alter wird der Mensch träge Neues zu probieren und der Tatendrang sinkt.

Mein jetziger Arbeitsplatz mit seinem Chef, sind zur zweiten Heimat geworden, der nur ungern verlassen wird. Doch in der letzten Zeit fühlte ich mir mehr und mehr nur noch als personifizierter Cron-Job. Nur selten stellten sich neue Herausforderungen, sodass eine einfache Form von Lethargie eintrat.

Desweiteren spielen selbstverständlich auch finanzielle Interessen einen nicht zu unterschätzenden Wert dar. Ein eigenes Auto z.B. od. mal einen vollständigen Wechsel sämtlicher Kleidungsstücke, die weit über ihre Lebenserwartung getragen wurden. Später möchte ich auch einmal mehr als 20qm² bewohnen und mir nicht ständig den Kopf an der Schräge zu stoßen (und dass, obwohl ich da schon fast sieben Jahre wohne).

Nunja, eines steht fest, sollte es mit diesem Job nicht klappen, werde ich weiterhin einen neuen Arbeitsplatz suchen. Meine verbleibene Zeit als junger Spund, zerrinnt unter meinen Fingern.