Spät abends in Krefeld angekommen, habe ich gleich ein wenig Sport getrieben. Das Hotel war weiter entfernt, als ursprünglich gedacht, sodass aus den 5min von Google mit dem Auto, rund 45min geworden sind, zumal ich mich noch ein wenig verlaufen habe.

Der erste Schulungstag verlief soweit O.K, bis auf die Tatsache, das ich nicht der vorgeschriebenen Kleiderordnung entsprach, was nicht wirklich gut aufgenommen wurde. Aber ich trug kein T-Shirt, o.Ä 😉

Was mich umgehauen hat, war das W-Lan im Hotel, stand auf einem Zettel von 2004 etwas von 8 Cent die Minute, waren es bei einer Nachfrage satte 4,5 Euro für 30 Minuten. Da war das Internet zu 33,6’er Zeiten billiger. Die Firma wird da wohl nicht mehr buchen.

Krefeld selbst scheint nicht gerade vor „Reichtum“ zu strotzen. Die Straßenbahnen kannte ich nur noch aus DDR Zeiten (es gab keine Ticketautomaten etc. , alles beim Fahrer), Döner Läden sind dort sehr rar gesät und ich habe gerade mal einen Pizzaladen gefunden. Dessen Pizza war aber wirklich sehr gut. Zu dumm nur, dass ich rund 20Min wieder zurück ins Hotel laufen musste, sodass die Pizza fast kalt war. Bhä.

Der zweite Schulungstag verlief wesentlich entspannter und interessanter. Wir haben bis rund 17Uhr beschäftigt, mit SuSE, Kubuntu und Ubuntu Dapper/Server. Dies hatte allerdings zur Folge, das mein ICE ohne mich fuhr, was eigentlich nicht weiter tragisch gewesen wäre, denn der zweite ICE kam kurze Zeit später und ich hätte in Frankfurt einen Anschluss nach Darmstadt bekommen. Tja, hätte. Der ICE kam mit 20 Minuten Verspätung in Köln an. Ich durfte dann mit der S-Bahn heimfahren und kam statt um 21Uhr, um 23Uhr zuhause an.

Aber, am Bahnhof von DA hätte ich mich fast flachgelegt, vor lachen. Da kam ein ausländischer Mitbürger auf mich zu, in schicker Jeans und Lederjacke, und deutete mit seinen Händen auf seine Ohren. Ich dachte, er hätte etwas gesagt und mein Ipod sei nur zu laut gewesen ihn zu verstehen, aber er war Taub-Stumm. Er zückte sein schickes Handy und hielt es mir vor die Augen. Was ich da sah, realisierte ich erst eine halbe Ewigkeit später: „Hast du mal einen Euro?“ Die Absurdität dieses Schauspiels an diesem Ort, wäre sicherlich kaum zu überbieten gewesen. Kosten Handys schon weniger, als eine Mahlzeit? 😉

Heute war ich einkaufen, und zwar bei H&M. Satte 308 Euro habe ich dort gelassen, für einen Anzug (Hose und Jacket), zwei Hemden, einen Gürtel und noch einen Mantel. Preise waren eher durchschnittlich, aber in der Summe habe ich mehr ausgegeben, als in meinen neun Jahren, seit meinem Auszug aus dem Elternhaus, für Kleidung. Dann kamen noch einfache Lederschuhe, und schwupps waren es rund 360 Euro.

Ich fühle mich momentan sowas von Unwohl, aber es war eine unvermeidliche Investition in meine Zukunft.