Ich sitze hier aktuell (16:59) im IC nach München, mit meinen Ipod voller Anime Soundtracks, und tippe so vor mich hin. Gerade stieg ein Mädchen, so um die 17, in Ulm aus, welches einer seltsamen Religion oder Sekte angehören muss. Denn diese legen den Mitgliedern wohl schwere Regeln auf. Eine davon muss lauten:“ Füge deinen Armen so viele Schnittverletzungen zu, wie möglich, wobei Symbole und Initialen eingebracht werden müssen“. Sie hatte ihren linken Unterarm mit einem, etwas kantigen, Herz verziert und mit dem Buchstaben „L“. Womöglich der Anfangsbuchstabe der, ich nenne es mal, Sekte. Des weiteren war auch ihr rechter Unterarm mit dieversen Mustern versehen. War sicher schmerzhaft.

Aber auch ihre Ohrringe hätten jedem Bullen (die trierische Gattung) die Show gestohlen. Nicht nur das, sie trug sogar zwei davon, pro Ohr versteht sich, die ineinander verkeilt waren. Grausame Regeln, kann ich da nur sagen.

Meine zaghaften Versuche ein wenig Konversation zu betreiben trugen keine Früchte. Mag sein, dass meine Buchlektüre nicht eben dabei half. Las ich doch „Artemis Fowl, das Fanbuch“.

Doch ebenso könnte ihr Schnupfen ihre Laune ein wenig betrübt haben. Immerhin erfuhr ich, dass sie nur noch ein paar Mal nach Ulm fahren muss, da sie nun nach Darmstadt zu Ihrem Vater zieht. Vermutlich hat ihre „Organisation“ dort eine Zweigstelle eröffnet, was ihr diesen Schritt zu erlauben vermag. Nicht wirklich etwas, das auf die Touristenkarten gehört. Nun, suhlen wir uns in Unwissenheit und hoffen wir, dass diese kein Gehör bei den Darmstädtern finden.

Mittlerweile haben wir „Günzburg“ hinter uns gelassen, und die Dämmerung legt sich über das leicht mit Schnee bedeckte Land. Es dünkt mich: es könnte kalt in München sein.

Der IC schleppt sich nun, warum auch immer, in Schleichfahrt zwischen den Hügeln hindurch. Ich kann nur hoffen, mein Hotel ist nicht allzuweit vom Bahnhof entfernt.

Da mir nun kein Text mehr einfällt, werde ich nun einfach mal mein „Einführung in Perl“ schnappen und das eine oder andere ausprobieren.

Diesen Text haben wir vorab für Sie aufgezeichnet